Das Lycée Turenne, ein Schulensemble aus dem frühen 20. Jahrhundert, wurde 1905 errichtet und diente einst bis zu 300 Schülerinnen und Schülern sowie 180 Internatsbewohnern als Lern- und Lebensort. Entworfen im romantisch-historisierenden Stil, vereint der Bau Elemente aus Barock und Renaissance. Giebelbekrönungen, Obelisken und profilierte Sandsteinrahmungen setzen Akzente, Fachwerk gliedert die Giebel, helle Putzflächen fassen das Ensemble zusammen. Im Inneren trifft traditionelle Bauweise auf frühe Stahlbetonkonstruktionen. Zeugnisse einer Epoche des Aufbruchs, die heute besondere Sorgfalt verlangen.
Die Sanierung sichert das historische Erscheinungsbild und führt Fassade und Dach in einen energetisch und konstruktiv zeitgemäßen Zustand. Eine Photovoltaikanlage nutzt die großzügigen Dachflächen und verbindet Denkmalpflege mit Zukunftstechnologie.
Auch die ehemalige Turnhalle erhält eine neue Rolle: Wo früher Sport betrieben wurde, entsteht künftig eine Mensa für alle Schulen des Campus. Gewölbeschale und Tragwerk werden instandgesetzt, der Boden statisch ertüchtigt. Damit bleibt die Geschichte des Hauses lesbar, sein Nutzen wird erweitert.
Mit der Sanierung des Westflügels und der Außenanlagen schließt sich der letzte Bauabschnitt. So wächst das Lycée Turenne zu einem revitalisierten Ensemble, das Vergangenheit und Gegenwart zu einem stimmigen Ganzen verbindet: ein Ort des Lernens, der Architektur und des gelebten Wandels.