Das 1912 errichtete Gebäude des traditionsreichen Herder Verlag wurde in den 90er Jahren ohne den repräsentativen Kopfbau vom Land für die Albert-Ludwigs-Universität erworben. Schrittweise wurde bereits der Ost-, Nord- und Mittelflügel saniert und die Innenhofüberdachung erbaut. In einem letzten Bauabschnitt ist der Westflügel, sowie die Dachflächen des gesamten Gebäudekomplexes zu sanieren. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal gemäß § 2 DschG.
Bei der Sanierung der Fachbereichsbibliothek geht es um die Wiederbelebung der „Beletage“ mit dem repräsentativen Teil. Dazu gehören der Lesesaal, der Freihandbereich, sowie die Gruppenräume. Der Zugang der Bibliothek erfolgt über den überdachten Innenhof in ein Foyer. Im Erdgeschoss befinden sich neben der großen Fahrregalanlage mit 70.000 Bänden eine Infotheke, Selbstverbucher- und Rechercheplätze. Über eine neue, offene Treppe und einen Bibliotheksinternen Aufzug gelangt man in das erste Obergeschoss. In Anlehnung an die ehemalige Druckerei soll die Möblierung des Lesesaals der damaligen Anordnung entsprechen. Wo früher Bücher gedruckt wurden, werden heute Bücher studiert.

In den weiteren Geschossen werden Büroräume und Seminarräume für die Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg geplant. Im fünften Obergeschoss ist das Archiv des IAW untergebracht. Im Verbindungstrakt Nord befinden sich kleinere Lesesäle. Das sechste Obergeschoss ist für die Technik und weitere Lagerflächen vorgesehen. Die Dacheindeckung ist nach historischem Vorbild als Kronendeckung mit runden Biberschwänzen geplant.

Neben einer brandschutztechnischen Ertüchtigung des Tragwerks ist eine Schadstoffsanierung und eine energetische Sanierung vorgesehen. Die gesamte Maßnahme findet im laufenden Betrieb statt.